In den letzten Monaten habe einige bewusstseinserweiternde Erfahrungen mit gezielten Beobachtungsaufträgen unternommen. Zunächst habe ich einige Gesetzmäßigkeiten unseres Menschseins und der des Allganzen untersucht. Manches hatte ich durch gezielte Fragestellungen erforscht, anderes wurde mir gezeigt, ohne dass ich geahnt hatte, dass man danach Fragen könnte.
Auf meiner dritten Reise in die hohe Geschwindigkeit habe ich die sieben archetypischen Energien (Michael-Chart oder ArcheTypen der Seele) erkundet und möchte hier meine Wahrnehmungen beschreiben.
Gleich vorweg: Es ist ein Versuch dies zu beschreiben. Denn unser Denken und unsere Worte unterliegen einer sehr langsamen Geschwindigkeit und können nur sehr wenig ausdrücken, von dem was ist.
In der schnellen Geschwindigkeit gibt es keine Worte. Allein der Versuch, dort Worte zu finden, zieht den Beobachter (oder besser „Wahrnehmer“) sofort zurück auf den Boden der langsamen Geschwindigkeit.
Gefühle sind es, die in der schnellen Geschwindigkeit die Informationen übertragen und daraufhin folgen (in etwas langsamerer Geschwindigkeit) innere Bilder für dich ich dann später Worte finde.
In der hohen Geschwindigkeit erfährt man alles, was in einem Erfahrungsraum steht, gleichzeitig. Erkundet man beispielsweise den Raum „Gemeinschaft“ fühlt man gleichzeitig das Getragen sein; den Rückhalt, die wärmende Nähe und das Erdrückende, das Einengende bis hin zum Gefühl des ‚Selbst nicht mehr Vorhandenseins‘.
Dieses fühlt man nicht nur, sieht man es und alles Wissen darüber ist gleichzeitig verfügbar und offensichtlich. Das diese Gleichzeitigkeit und Intensität so übermächtig ist, möchte man das nicht lange ertragen und keinesfalls tiefer eintauchen. Es wäre nicht auszuhalten, nicht zu ertragen.
Man kann den Wert einer jeden einzelnen Eigenschaft deshalb in dieser schnellen Geschwindigkeit nicht in der Tiefe erleben. Um dies zu erfahren, inkarnieren wir uns als Mensch in eine langsame Geschwindigkeit, in der wir die Polaritäten eines jeden Erfahrungsraums vollständig ausdehnen und erkunden können.
Bislang stand bei meinen Erkundungsreise die Polarität eines jeden Erfahrungsraum im Zentrum der Erfahrung. Und so hatte ich es auch bei den 7 Energien erwartet. Ich dachte, dass ich Licht und Schatten der Energien wahrnehmen werde und war dann sehr überrascht, dass das nicht so war.
Ich habe sie (lediglich) als eine „Kraft“, im Sinne einer Energie erlebt.
Keine von ihnen war besonders angenehm. Um so stärker oder intensiver ich in das Gefühl einer Energie eingetaucht bin um so heftiger und unerträglicher wurde sie für mich. Vor allem, wenn dann, wie sie allein blieben. Die einzige Energie, die gut „allein“ ertragbar schien, war die des Gelehrten.
Diese Erfahrungsreise hatte ich lediglich mit sieben Karten vorbereitet, auf denen die Worte der Energien geschrieben standen. Sie sollten mich ins Eintauchen und Fokussieren begleiten. Dieses Eintauchen gestaltete sich wie ein Theaterstück, was sich um mich herum inszenierte und ich fühlte mich geführt: von einer Energie zur anderen.
Jedes Mal, wenn eine Energie zu heftig „unerträglich“wurde, fragte ich mich, wie ich sie wieder verlassen könnte und war dann überrascht, dass sich – wie auf einer Bühne - der Vorhang schloss und öffnete, und eine ganz neue Szene begann.
Das Drehbuch war in fünf Kapitel aufgebaut: Drei Energiepaare, die einander bedingen und allein gesehen nicht vollständig sind.
Das erste Energiepaar: Heiler – Priester;
das Zweite: Künstler – Weise;
das Dritte: Krieger – Könige.
Die Energie des Gelehrten, die für sich steht und einige Erkenntnisse zum Rahmen in dem die Energien wirken und sich entfalten.
Das System war der Paare war mir schon bekannt und so vermutete ich, dass die Gelehrten den Abschluss bilden würden, denn so stellten wir es in Matrixaufstellungen oft auf. Dem war aber nicht so.
Die Gelehrten schoben sich zwischen das zweite und dritte Energiepaar.
In meiner Beschreibung beginne ich trotzdem mit der Gelehrtenenergie, weil sie eine Ausnahme abbildet zu den drei Paaren.
Denn, während anderen Energie eher in einer dreieckigen Form fließen, tritt die Gelehrtenenergie als Viereck auf. Sie fungiert damit als Systembrecher und bietet den dreieckigen Formen Symmetrien an. Sie verspricht Struktur und bringt damit gleichzeitig das ganze Chaos mit sich, denn das Viereck passt nicht ins Dreieck.
In der schnellsten Geschwindigkeit, in der sich die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten des Allganzen erkunden lassen, sind die sieben Energien irrelevant. Von dort aus betrachtet, sind sie nicht mehr eine Spielmethode, die man anwenden kann, um etwas zu kreieren. Es gibt aber auch noch zahlreiche andere Energieformen die andere Erfahrungsräume erschaffen und erkunden.
Die sieben Energien sind also in einem gewissen Rahmen gültig, aber keinesfalls (im Tao) allgemeingültig.
Man kann das in etwa so vergleichen: Wenn man sich bei einem Spielenachmittag entscheidet Mensch-Ärgere-dich-nicht zu spielen, gelten die Spielregeln für dieses Spiel. Macht man stattdessen beim Spontan-Theater mit, gelten völlig andere Rahmenbedingungen des Zusammenspiels.
Die jeweiligen Regeln sind für die Dauer des Spiels gültig. Sie bilden die Rahmenbedingungen für das gemeinsame Spiel – als Erfahrungsraum.
Die Gelehrtenenergie versucht unsere Spielregeln in eine Ordnung zu bringen und somit Orientierung zu verschaffen. Tatsächlich ist das Spiel aber ein Spiel und keine Wissenschaft, bei der am Ende ein kalkulierbares Ergebnis herauskommt.
Natürlich gibt es Strategien, die sich bewährt haben und helfen können, aber das Glück und Unglück wirkt im Spiel als unvorhersehbarer Faktor genauso stark und kann höchsten mit einer Wahrscheinlichkeit bemessen werden.
Die Gelehrtenenergie trat in meiner bewusstseinserweiternden Erfahrung auf wie ein Schabernack oder Narr, der alle beeindruckt mit seiner Einfachheit.
Er ist Konstrukt, welche nicht mehr ist als eine Krücke und er ist sich darüber bewusst.
Er verpackt Energien, die chaotisch sind und nicht berechenbar fließen in Modelle und Konstrukte, damit wir Orientierung im Leben finden können. Damit wir einen nächsten Schritt gehen können.
Das Modell der Seelenmatrix ist ein solches Konstrukt, um den Sinn von Inkarnation besser zu verstehen und Orientierung für die eigenen Existenz zu finden. Diese Gelehrten-Krücke ist für uns alle wichtig, denn sie hilft, einen nächsten Schritt gehen zu können. Wäre sie nicht da, würden wir nichts tun können, denn wir wären uns dann voll bewusst, dass es keine Berechenbarkeit gibt; dass jeder Moment einzig und neu ist; dass es keine Wiederholungen gibt. Aber die Gelertenenergie findet eine Struktur der Wiedererkennung und vermittelt somit Sicherheit für den nächste Schritt.
Und deshalb brauchen wir sie alle so dringend, um uns nicht ohnmächtig zu fühlen im scheinbar übermächtigen Chaos des Energiestrudels.
Ist sie in ihrer Kraft und Mitte, dann ist sie sich darüber bewusst, dass sie nicht mehr, als eine Krücke, als ein Hilfsmittel ist. Ist das nicht, dann wird sie starr und glaubt, dass alles berechenbar sei. Deshalb heißt ihre Angst „Starrsinn“.
Nun zum ersten Paar: Heiler – Priester.
An ihrem Dubble ist mir Verständlich geworden, dass sie die Energiepaar in der Kombination ihr größtes Potenzial entfalten. Warum?
Die Priester halten den Raum, die Heiler füllen diesen Raum mit Intensität.
Symbolisch hat sich die Energie des Priesters angefühlt wie eine Schale und die der Heiler wie eine Flüssigkeit.
Der Priester fokussiert sich auf den Rahmen des Allganzen. Er schaut sich die Gesamtzusammenhänge an. Die Priesterenergie allein wirkt erhaben, überdrüssig und leer. Denn sie glaubt alles zu verstehen, wie es ist, kann es aber allein nicht füllen und fühlen. Sie braucht die Heilerengie um die Grenzen ihrer Schale selbst fühlen können und die tiefen dieser Intensität erleben zu können.
Die Heilerenergie braucht den Rahmen der priesterlichen Schale und ihre Intensität auch selbst fühlen zu können. Bleibt sie allein verteilt sich, zerfließt und ist haltlos (grenzenlos).
Bietet die Priesterenergie den Raum, kann die Heilerenergie ihn füllen.
Das Geschenk an die Priester ist, dass sie dadurch Intensität erfahren kann. Das Geschenk an die Heiler ist es, dass sie sich dadurch spüren kann (sie erfährt echte Berührung).
Beide erfahren darin zusammen gefühlte Intensität in einem fokussierten Rahmen. Dieses tiefe Erlebnis wird zu einer tiefen Berührung des sich Gesehen Fühlens - und sich darin als Alleins zu fühlen.
Bleibt die Priesterenergie allein und erfährt sich nicht in ihrem Polar fühlt sie sich leer, sinnlos und glaubt sie die Welt sei es nicht würdig, dass sie sich auf sie herablässt.
Es äußert sich in der Angst / dem Hinterniss: Hochmut.
Bleibt die Heilerenergie allein, verschwindet sie in einer Ritze und hat das Gefühl, dass alles, was sie zu geben nichts wert ist und weggeflossen ist.
Es äußert sich in der Angst / dem Hinterniss: Selbstverleugnung.
Das zweite Paar: Künstler – Weise
Die Energie des Künstlers überraschte mich, denn sie war keineswegs schön und verspielt, sondern robust und beinahe ein wenig grobschlächtig.
Sie hat die Kraft etwas auseinanderzureißen und es dann wieder neu zusammen zu setzen. Das Wort grobschlächtig habe ich gewählt, weil sie nicht zimperlich ist, und fragt, ob es angemessen ist, wenn sie etwas zerstört und auseinandernimmt. Es ist ihr gleichgültig, welche Nebenwirkungen es auslösen könnte.
Das Bild von zwei Fäusten, die aneinanderschlagen und gleichzeitig auch wie ein Gehirn aussehen, zeigte sich mir, als Symbol der Energie.
Die Energie des Weisen ist eine „Vorführende“. Sie präsentiert eine Kreation, einen Gedanken, ein Werk und dehnt es so weit aus, bis zu dem Moment „kurz bevor es peinlich wird“ – erst dann hat sie alles herausgezogen, was es in der Tiefe zeigen gibt. Diesen richtigen Moment, des kurz vor „zu spät“ zu finden und auszukosten ist ihre Kunst. Denn genau das ist der Höhepunkt, auf dem ein Werk optimal präsentiert wird.
Wir kennen dies aus dem Kabarett. Der Comedian präsentiert uns seine Intension genau auf dem Peak des Möglichen, um den größten Effekt zu erzielen.
Die Weisenenergie selbst hat jedoch nichts vorzuführen. Sie führt das vor, was die Energie des Künstlers zerrissen oder zusammengesetzt hat und präsentiert es so, als sei es ihr eigenes Kind. Es ist zwar „nur“ ein Adoptivkind, aber sie weiß, dass es sie in der Präsentation dessen nur dann glaubhaft ist, wenn sie sich seiner annimmt, als wäre es ihr Eigenes.
Die Künstlerenergie braucht die Weisenenergie, damit das Erschaffenen einen Wert erhält. Bleibt diese aus, wird nichts energetisch nicht sichtbar, was geformt wurde.
Aus der Markwirtschaft wissen wir, dass ein Produkt nur so gut ist, wie seine Vermarktung. Das ist das Prinzip, welches hier energetisch zugrunde liegt.
Die beiden sind in ihrer Kombination wie ‚eine gute Idee, die nur dann jemand weiß, wenn sie kommuniziert, wurde‘ und die ‚auch nur so gut ist, wie sie präsentiert wurde‘.
Bleibt die Künstlerenergie mit ihrem Werk von der Weisenenergie isoliert, dann sabotiert sie sich selbst – was das Angstmerkmal / Hindernis „Selbstsabotage“ abbildet.
Bleibt die Energie der Weise allein – ohne das Werk der Künstlerenergie, welches sie Präsentieren kann - macht sie sich lächerlich. Sie wirkt dann wie ein Schaumschläger.
Sie erlebt Mangel – welches zum Angstmerkmal / Hinderniss der Gier führt.
Das dritte Paar bilden Krieger und Könige und sie bilden den Abschluss in der Kombinationsreihe.
Die Energie des Krieges ist eine die für das Ganze einsteht. Eine Trennung kann sie nicht ertragen. Sie hat einerseits ein Bedürfnis nach Harmonie und kann andererseits, wenn diese Verloren gegangen ist ganz selbstlos auf sie verzichten, um sie wieder herzustellen. Sie ist weich und geschmeidig und zugleich stark und hart.
Die Energie des Königs fühlt, dass sie ihre Aufgabe lediglich darin liegt, dass sie wiederum den Kriegern ihre Daseinberechtigung gibt.
Denn ein Krieger ohne einen König fühlt sich nicht autorisiert ein Krieger zu sein. Er ist auch keiner, wenn er keinen Auftraggeber hat.
Er hat keinen Wert, ohne diesen Auftraggeber. Welches das Angstmerkmal /Hindernis Wertlosigkeit widerspiegelt, wenn diese Energie sich isoliert fühlt.
Und die Krieger sind es, die den König zu dem Machen, als dass sie ihn (an)sehen möchten. Selbstverständlich wählen sie sich ein Königsbild, welches ihnen einen hohen Wert beimisst. Niemand möchte für einen schwachen, dummen oder hässlichen König kämpfen und ihn als sein Oberhaupt erwählen.
Der König fühlt sich einerseits verehrt und weiß andererseits um den „schmuh“. Denn er ist nicht das, zu dem er gemacht wird. Von allen 7 Energien ist er der, der seine Individualität am meisten hintenanstellen muss, um seine Rolle wahrzunehmen. Er dient dem Volk, indem er sich selbst mit seinen Befindlichkeiten nach ordnet und zuerst fragt, welche Rolle er ausfüllen muss.
Und zugleich fühlt er auch, dass Er nicht das ist, zudem er gemacht wird. Denn tatsächlich kann er allein gar nichts, er braucht die Unterstützung seines Volkes, um etwas tun zu können. Fühlt er diese nicht, dann wird er ungeduldig. Dies ist das Hindernis / Angstmerkmal der Königsenergie.
Die Energie des Königs fühlt sich oft einsam an, denn keiner kann und darf wissen, dass er garnicht das sein kann, zu dem er gemacht wird.
Die Energie des Königs fühlt sich deshalb auch an, wie jemand der dafür buckeln muss, anderen den Rahmen zu geben, sich wert zu fühlen.
Der Ruhm, den sie dafür erhalten ist, das Schmerzensgeld, welches sie in manchen Leben mal mehr und und in anderen Leben mal weniger genießen können.
Die Rolle des Königs (die Letze in der Reihenfolge) ist daher die, welche das größte Opfer bringt: Einer für alle.
Die Rolle des Heilers (die Erste in der Reihenfolge) ist jene, die die Mutigste unter den Energien ist, denn sie ist jene, die sich im Inkarnationsverlauf „zuerst herauswagt“. Sie ist wie eine große Schwester, die bei den Eltern zuerst alles durchkämpfen muss, um für die anderen den Weg zu bahnen.
Jeder inkarnierte Mensch trägt verschiedene Energien in sich. Die einen sind beispielsweise durch ihre Rolle / Essens stärker als andere. Vorstellen kann man sich das wie ein Energiestrang oder Bündel, welches jeden zu einem einmalige Individum macht.
Wir wählen uns die Energiezusammensetzung aus, um einen Erfahrungsraum zu erkunden. Kommen wir aus dem Tao / Allganzen stehen uns alle Energien zur Verfügung, denn wir sind ja Alles.
Um uns jedoch auf unseren individuell gewählten Erfahrungsraum zu fokussieren ist es unablässig, dass wir nur jene Energien wählen, die uns helfen und dienen, dass wir den Erfahrungsraum ausdehnen können, den wir gewählt haben. Deshalb müssen wir alles andere, was Überflüssig ist und uns sogar ablenken würde zurücklassen. Wir müssen also „Ablehnen“ (Künstlerenergie, 2) was wir nicht brauchen, um dazu zu fokussieren, was wir wollen.
Dann inkarnieren wir uns in einen Menschen Körper und dieser IST die Energie, die wir gewählt haben. Genauso ist der Verstand die Psyche die manifestierte Energie, die wir gewählt haben um unser Vorhaben so effektiv wie möglich umzusetzen.
Viele Menschen verbringen dann viel Lebenszeit damit herauszufinden, was sie gewählt haben um sich besser „Akzeptieren“ (Weisenenergie, 5) zu können. Denn das Akzeptieren ist es, was uns schließlich in unsere Kraft finden lässt.
Das Menschsein wird der Energie 2, der des Künstlers zugeordnet. Wir kreieren Erfahrungsräume und dehnen sie aus. Jeder von uns kreiert dabei etwas Neues, vorher noch nicht dagewesene. Es ist als ein Ausdehnen eines Energieraumes zu verstehen und Beschreibungen dafür sind oft schwer in Worte zu fassen.
Deshalb können Formulieren für Seelenfamilienaufgaben unterschiedlich definiert sein. Denn Worte sind immer nur ein Versuch Energien zu beschreiben. Tatsächlich werden diese Beschreibungen dem aber nicht ansatzweise gerecht. Somit ist es sinnvoll diese Beschreibungen nicht all zu ernst zu nehmen, sondern nur als Versuch, der im Moment den größten Nutzen für den Empfänger stiften soll.
So möchte ich auch das verstanden wissen, was ich hier in Worte verfasst habe.