Vom Sinn deiner Existenz

Vom Sinn deiner Existenz

Wer bist du?

Seit vielen Jahren begleitet mich diese Frage. Im Laufe meines Lebens habe ich darauf sehr unterschiedliche Antworten gefunden. Rückblickend waren sie alle gut, richtig und interessant. Doch der Fragende in mir war noch nicht zufrieden. Immer wieder tauchte die Frage auf. Die innere Stimme blieb.

Nach meiner ersten bewusstseinserweiternden Erfahrung änderte sich diese Frage jedoch. Wie sie jetzt lautet und welche Antworten ich darauf gefunden habe, darum geht es in diesem Blog-Beitrag.

Vor dieser bewusstseinserweiternden Erfahrung hatte ich intensiv erforscht, welche Talente und Energien in mir schlummern. Je mehr ich über meine Fähigkeiten herausfand, desto mehr hoffte ich zu verstehen, was ich hier in diesem menschlichen Körper eigentlich tue. Klar war mir auch, dass ich Erfahrungen mitbringe, die nicht aus diesem Leben stammen, und dass ich an sie anknüpfen wollte.

Der Anfang meiner Selbstentdeckungsreise waren verschiedene Persönlichkeitstests. Dabei erkannte ich vor allem durch die Abgrenzung zu dem, was ich nicht bin, immer mehr von mir selbst. Beim Enneagramm fand ich mich im Typ Drei wieder. Doch das Wesen dieses Typs verstand ich erst, als ich mich mit allen anderen acht Typen auseinandergesetzt hatte.

Und doch reichte es mir nicht, nur EINE von neun Typen zu sein. Denn selbst innerhalb einer solchen Typisierung bleiben unendlich viele Möglichkeiten, das Leben zu gestalten. Es half mir also nicht wirklich dabei, meine Absicht in diesem Leben herauszufinden.

Im Herbst 2019 buchte ich daher ein Face-Reading, um mehr über meine Talente und meine Lebensaufgabe zu erfahren. Die Leserin konnte anhand meiner Gesichtszüge erstaunlich präzise erkennen, was mich ausmacht. Ich war verblüfft – es war weitaus detailreicher als alles, was ich zuvor durch Persönlichkeitstests erfahren hatte.

Die gewonnenen Erkenntnisse setzte ich schnell um, stieß aber erneut an meine Grenzen. Die Frage „Wer bin ich?“ tauchte wieder auf. Trotzdem hatte ich einen Fortschritt gemacht: Ich war nicht mehr in Gefahr, Dinge zu tun, die mir nicht entsprachen – Dinge, die ich zuvor getan hatte, weil andere glaubten, ich könne sie gut.

Dann stieß ich auf die Seelenlehre und ließ meine Matrix channeln. Dabei erfuhr ich, mit welchen Energien ich ausgestattet bin und was ich in diesem Leben entwickeln möchte. Besonders wertvoll war die Erkenntnis über mein Seelenalter: Mein Entwicklungsziel lautete, „unbeirrbar einen Weg zu gehen, ohne das Ziel zu kennen“.

Das half mir, aufzuhören, das Ziel im Außen zu suchen, und stattdessen in mir selbst danach zu forschen. Ich begann, nur noch das zu tun, was mich wirklich interessierte und mir Freude bereitete. Doch dafür musste ich mir zuerst den nötigen Freiraum schaffen. Mein Alltag war wie ein Hamsterrad, aus dem ich nicht leicht aussteigen konnte. Ich hatte Verpflichtungen übernommen, weil andere meinten, ich sei dafür geeignet. Dieses Hamsterrad zu verlassen, war meine Hauptaufgabe für mehrere Monate. Als ich es geschafft hatte, begann alles fast von selbst zu laufen.

Dennoch tauchte die Frage „Wer bin ich?“ hin und wieder in meinem Kopf auf. Sie begleitete mich auch unbewusst in meiner bewusstseinserweiternden Erfahrung. Ich suchte Antworten, die nicht nur für mich, sondern auch für andere Gültigkeit haben.

Und die Antwort ist überraschend einfach: Ich bin eine Erfahrung.
Nicht mehr und nicht weniger.

Aus der Perspektive der langsamen Geschwindigkeit, in der wir in diesem menschlichen Körper leben, mag diese Antwort lieblos klingen. Doch ich möchte sie erklären:

Tatsächlich existieren „du“ und „ich“ aus der Perspektive des großen Ganzen nicht als einzelne Individuen. Ich bin alles. Du bist alles. Eine Trennung zwischen uns, zwischen Objekten, Gefühlen, Geräuschen oder Geschmack gibt es nur hier in Raum und Zeit. Diese Trennung, die wir auch Dualität nennen, ermöglicht es uns, individuelle Erfahrungen zu machen. In der hohen Geschwindigkeit des Eins-Seins ist das nicht möglich – dort spürt man alles gleichzeitig, in seiner Gesamtheit.

Nur in der Dualität können wir die tiefsten Tiefen des Seins erkunden und Erfahrungen sammeln, die zuvor niemand gemacht hat. Am Anfang unserer Reise machen wir oft allgemeine Erfahrungen, um die Gesetzmäßigkeiten der Inkarnation in einem menschlichen Körper zu verstehen. Doch das Ziel jeder Existenz ist es, etwas Neues und Einzigartiges zu erfahren.

Unser Ziel ist es, Erfahrungen zu machen, die das All-Ganze ausdehnen. Jede Erfahrung, die du sammelst, wird gespeichert und ist verfügbar. Dieser Prozess geschieht unbewusst, aber er passiert.

Wenn du die Dualität betrachtest, erkennst du, dass Gegensätze wie Licht und Dunkelheit, Hitze und Kälte notwendig sind, um einzelne Aspekte des Seins zu erkunden. Ohne Dunkelheit wüsstest du nicht, was Licht ist. Ohne Hitze gäbe es keine Kälte. Indem du diese Gegensätze erfährst, kannst du ihre Tiefe ausloten.

In meiner bewusstseinserweiternden Erfahrung sah ich Menschen wie Comicfiguren: Ihre Problemfelder und Stärken waren überzeichnet, wie ein Spiegel dessen, was sie in ihrer Inkarnation erfahren wollten. Beziehungen zwischen Menschen basieren oft auf gemeinsamen Erfahrungen, nicht unbedingt auf gegenseitigem Interesse. Wenn diese gemeinsame Erfahrung endet, verliert auch die Beziehung ihren Sinn.

Die Summe aller Erfahrungen, die du gemacht hast, macht dich aus. Am Anfang deiner Reise ist jedoch nicht klar, wohin sie führt. Jede große Erfahrung ist einzigartig und erweitert das große Ganze. Sie beinhaltet das Erkunden von Plus- und Minuspolen sowie aller Variationen dazwischen.

Erfahrungen können Themen wie Lob, Holz, Bewegung oder Gefühle umfassen. Alles, was existiert, kann erforscht werden. Manchmal erkundest du das „WAS“, manchmal das „WIE“. Ich selbst beschäftige mich derzeit mit den Energie-Leveln und ihrer bewussten Anwendung.

Die großen und kleinen Erfahrungen deines Lebens tragen zu deinem Wachstum bei. Wenn du keinen Sinn mehr in einer Erfahrung siehst, wirst du sie nicht wiederholen. Dein Fokus wird sich automatisch verlagern.

Wer entscheidet, was du erfahren möchtest?
Die große Linie hast du vor deiner Inkarnation gewählt. Doch in jedem Moment kannst du bewusst entscheiden, wie du darauf reagierst. Diese Freiheit erweitert deinen Handlungsspielraum und macht das Leben spielerischer.

Am Ende ist alles nur eine Erfahrung. Und je mehr wir das erkennen, desto leichter können wir das Leben nehmen – selbst die scheinbar großen Dramen.

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